Imaging of Matter
Individuelle Unterstützung für herausragende junge Forschende
25. September 2020
Foto: CUI, v.l. privat; UHH, RRZ/MCC, Mentz; Cleo Moison; privat
Vier Young Investigator Group Leader haben in den vergangenen Wochen ihre Arbeit am Exzellenzcluster „CUI: Advanced Imaging of Matter“ aufgenommen. Die Positionen wurden im Rahmen der Nachwuchsförderung des Clusters neu eingeführt und richten sich an hochtalentierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Befähigung, anspruchsvolle eigene Forschungsprojekte unabhängig durchführen und eigene Fördermittel auf dem Niveau von Emmy-Noether-Gruppen oder ERC Starting Grants einwerben zu können oder bereits eingeworben zu haben.
Zukünftig werden insgesamt sieben Forschende als Young Investigator Group Leader am Cluster arbeiten. Zur Unterstützung ihrer wissenschaftlichen Laufbahn setzt der Cluster ein strukturiertes Entwicklungsprogramm auf, das insbesondere darauf abzielt, die Potenziale der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu identifizieren und individuell zu fördern. Alle Young Investigators werden von einem sogenannten Host begleitet.
Dr. Thore Poßke
Dr. Thore Poßke trat seine Stelle als erster Young Investigator Group Leader des Clusters bereits am 1.7.2020 an. Der Physiker promovierte 2015 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg im Bereich der theoretischen und mathematischen Physik und wechselte danach als Postdoktorand an die Universität Hamburg. Hier forscht er am I. Institut für Theoretische Physik in der Nonequilibrium Quantum Dynamics Group von Prof. Michael Thorwart, der ihm als Host zur Seite steht.
Dr. Poßke konnte bereits ein „Eigene Stelle“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) einwerben. Das Förderprogramm gibt Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Möglichkeit, weisungsfrei zu forschen und sich ausschließlich dem von ihnen beantragten wissenschaftlichen Projekt zu widmen. Dr. Poßke forscht zum Thema „Quantum-crossover of classicaltopological protection” und wird für drei Jahre gefördert. Er ist besonders interessiert an topologisch robusten Phänomenen in Spinketten, Anyonen, und Majorana Fermionen, die möglicherweise für Quantencomputer verwendet werden können.
Dr. Guillaume Salomon
Am 1.8.2020 folgte Dr. Guillaume Salomon. Dr. Salomon promovierte am Institut d'Optique der Universität Paris Saclay, Frankreich, und forschte im Anschluss als Postdoktorand am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in München. Er ist ein Experte für die Untersuchung von stark korrelierten fermionischen Systemen mittels Quantengasmikroskopie - eine bahnbrechende Technik, die er in München entwickelt hat.
Mit Hilfe eines ERC Starting Grants, den er im September 2019 einwerben konnte, wird Guillaume Salomon eine neue Forschungsgruppe aufbauen, um topologische Phasen der Materie zu untersuchen, die für Quantencomputer interessant sind. Der ERC Starting Grant „FLATBANDS, Exploring strong correlations in flat bands“ wurde im Rahmen des European Union’s Horizon 2020 Forschung und Innovationsprogrammes (unter der Nr 852236) in Höhe von 1,5 Millionen Euro verliehen, und begann am 1.9.2020 und läuft bis August 2025. Als Young Investigator Group Leader wird Dr. Salomon mit Prof. Henning Moritz vom Institut für Laserphysik zusammenarbeiten.
Dr. Eric Hill
Ebenfalls am 1.8.2020 startete Dr. Eric Hill als Young Investigator Group Leader im Cluster. Dr. Hill studierte Chemie an der Southern Oregon University und promovierte in Nanowissenschaften an der University of New Mexico, gefolgt von einem Juan de la Cierva Postdoc in der Liz-Marzán-Gruppe am CIC-biomaGUNE in San Sebastian, Spanien, und einem kurzen Postdoc an der UT Austin, USA. Zuletzt baute er mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine eigene Forschungsgruppe an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) auf. Eine Jury des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) hatte ihn als einen von 13 international renommierten Forschern als Projektleiter in Deutschland für das deutsch-französische Programm "Make Our Planet Great Again" ausgewählt. Das Programm ist auf insgesamt fünf Jahre angelegt und zielt darauf ab, die Forschung zum Klimawandel zu stärken. Außerdem erhielt Dr. Hill kürzlich eine DFG-Förderung für das Projekt "Bubble-Pen-Lithographie zum gerichteten hierarchischen Aufbau anisotroper Nanomaterialien".
Die Forschungsgruppe setzt nun ihre Arbeit an der Universität Hamburg fort. Dr. Hills Fachgebiet ist die kolloidale Synthese und Selbstorganisation für Anwendungen im Bereich der Erneuerbaren Energien. Sein Ziel ist es zu verstehen, wie die Nanostruktur von Materialien kontrolliert werden kann, um die Photokatalyse effizienter als bisher durchzuführen. Diese Nanomaterialien werden mit einer Vielzahl von ultraschnellen Techniken untersucht, um die Prozesse zu verstehen, die die erhöhte Effizienz auf atomarer Ebene ermöglichen. Hills Gruppe wird am Institut für Physikalische Chemie forschen; seine Hosts sind Prof. Alf Mews vom Institut für Physikalische Chemie und Prof. Michael Fröba vom Institut für Anorganische und Angewandte Chemie.
Dr. Philipp Wessels-Staarmann
Dr. Philipp Wessels-Staarmann startete am 1.9.2020 als vierter Young Investigator Group Leader. Der Physiker studierte an der Universität Hamburg, promovierte 2014 und forscht seitdem als Postdoktorand am Zentrum für Optische Quantentechnologien (ZOQ) und in den Exzellenzclustern „The Hamburg Centre for Ultrafast Imaging“ (CUI) und „CUI: Advanced Imaging of Matter“.
Dr. Wessels-Staarmann ist darauf spezialisiert, schnell ablaufende Prozesse im Mikro- und Nanokosmos mittels ultrakurzer Lichtblitze sichtbar zu machen. Er beobachtete so Transportabläufe in magnetischen Nanostrukturen, die Lösungsansätze für die hohe Wärmeentwicklung in elektronischen Schaltkreisen bieten können. Diese Expertise kombiniert er nun mit ultrakalten Quantensystemen in einem weltweit einzigartigen Forschungsprojekt. Die Dynamik makroskopischer Quantenobjekte auf extremen Zeitskalen ist bisher kaum erforscht und verspricht fundamental neue Erkenntnisse und Anwendungen. Dr. Wessels-Staarmann wurde mit dem Deutschen Studienpreis der Körber Stiftung ausgezeichnet und zur Lindauer Nobelpreisträgertagung eingeladen. Der Young Investigator Group Leader wird von Prof. Klaus Sengstock und Prof. Markus Drescher begleitet.
Sobald alle Verfahren abgeschlossen sind, werden wir die drei weiteren Young Investigator Group Leader vorstellen.