Imaging of Matter
Neues Start-up bringt innovatives Schmiermittel für Fahrradketten auf den Markt
11. Februar 2025

Foto: lu:bici
Nano-Forscher Artur Feld hat ein innovatives Schmiermittel auf Wachsbasis entwickelt, das die Performance im Radsport verbessert und nachhaltiger wirkt. Für sein Projekt NanoLube wird der Wissenschaftler vom Fachbereich Chemie mit einem EXIST-Gründungsstipendium unterstützt.
Dr. Artur Feld ist Spezialist für Nanopartikel. Viele Jahre arbeitete er als Postdoc in der Arbeitsgruppe des früheren CUI-Sprechers Prof. Horst Weller und erforschte beispielsweise den Bildungs- und Wachstumsmechanismus von Nanokristallen, sowie den Aufbau neuartiger Nanoverbundwerkstoffe.
In seiner Freizeit ist Artur Feld passionierter Rennradfahrer und als solcher auf eine gut geschmierte Fahrradkette angewiesen. Da Wachs die Kette sauber hält und im Gegensatz zu Öl kaum Schmutz bindet, setzt sich Wachs als Schmiermittel im Radsport kontinuierlich durch. „Durch die Verwendung eines guten Kettenwachses haben Kette und Antriebssystem eine bis zu dreimal längere Lebensdauer, und gleichzeitig steigt die Performance der Sportlerinnen und Sportler, da durch optimale Reibungsminimierung mehr Leistung auf der Straße landet, statt im Antriebssystem hängenzubleiben“, freut sich der Rennradfahrer. Vor dem Wachsen muss die Kette allerdings in einem umständlichen sowie gesundheits- und umweltschädlichen Prozess mit verschiedenen Lösungsmitteln gereinigt werden, um komplett vom Öl befreit zu werden. „Das ist lästig und schädlich für den Einzelnen, aber auch für die Umwelt. Geschätzte 11 Millionen Liter Lösungsmittel werden jährlich allein europaweit für die Entfettung von Fahrradketten verwendet“, sagt Feld. Das ließ dem Chemiker keine Ruhe und er entwickelte eine erste Ein-Schritt-Lösung für das Umfetten von Öl auf Wachs.
Feld suchte Unterstützung für ein Start-up und fand mit Britta Kloust eine aus seiner Sicht ideale Mitgründerin. Kloust verfügt über wirtschaftliche Kompetenz, ein hervorragendes Netzwerk und Erfahrung im internationalen Handel. Mit Unterstützung der Gründungsberatung der Transferagentur der Universität Hamburg gelang es dem Team, ein EXIST-Gründungsstipendium einzuwerben.
Das EXIST-Gründungsstipendium ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und wird durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanziert, der zu den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds gehört. Das Gründungsstipendium beinhaltet Mittel für den Lebensunterhalt, 30.000 € Sachmitteln, und zusätzliche Mittel für Coaching.
Zudem ist Artur Feld Gastwissenschaftler in der Arbeitsgruppe von Prof. Nadja-Carola Bigall, der Nachfolgerin von Horst Weller am Institut, und forschte im Exzellenzcluster „CUI: Advanced Imaging of Matter“. „Das Institut für Physikalische Chemie bietet mit seinen modernen Laboren ideale Gründungs- sowie Arbeitsbedingungen“, freut sich Feld. „Ein großer Dank geht dabei auch an Nadja-Carola Bigall und Tobias Beck für ihre Unterstützung.“
Ab dem Frühjahr soll das innovative Wachsprodukt erhältlich sein.