Imaging of Matter
Max-von-Laue-Preis 2022 für Dr. Andrea Thorn
15. März 2022

Foto: UHH, AG Pearson
Dr. Andrea Thorn vom Fachbereich Physik der Universität Hamburg ist mit dem Max-von-Laue-Preis 2022 ausgezeichnet worden. Mit der Ehrung würdigt die Deutsche Gesellschaft für Kristallographie (DGK) hervorragende wissenschaftliche Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus dem Gebiet der Kristallographie.
Laudator Dr. Manfred Weiss begründet die Auszeichnung mit Dr. Andrea Thorns vielfältigen Aktivitäten in der kristallographischen Methodenentwicklung. Sie entwickelt Computerprogramme, die es Forschenden ermöglichen, mit Messdaten von Röntgen- und Neutronenquellen die Strukturen großer Moleküle zu bestimmen, zum Beispiel vom Stachel des Coronavirus. Auch hier hat Dr. Thorn wichtige Beiträge geleistet: Sie leitet die Coronavirus Structural Task Force, ein internationales Team aus 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, welches die veröffentlichten Molekülstrukturen des Coronavirus kritisch beleuchtet und die Strukturmodelle für die Impfstoff- und Arzneiforschung optimiert.
Ihre Ergebnisse bringt die Task Force nicht nur Forschenden, sondern auch der Öffentlichkeit nahe: Dr. Thorn erklärte in zahlreichen Interviews in Zeitungen, Radio und Fernsehsendungen wie Terra-X, Nano, ZDF WISO, planet e., wie das Coronavirus SARS-CoV-2 Wirtszellen übernimmt, sich vermehrt und so COVID-19 auslösen kann. Die jahrelange Beschäftigung mit Rechenmethoden und Theorie erlaubt es Dr. Thorn und ihrem Team von Methodenentwicklern, einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen die weltweite COVID-19 Pandemie zu leisten.
Seit Anfang des Jahres forscht Andrea Thorn zudem im Exzellenzcluster „CUI: Advanced Imaging of Matter“ und bringt ihre Expertise zur Funktion makromolekularer Strukturen im Forschungsbereich C ein.
Der Preis wurde auf der DGK-Jahrestagung verliehen. Das Besondere: Die Tagung fand virtuell statt, doch der Preis wurde persönlich im neuen Forschungsbau HARBOR von DGK-Mitglied Dr. Manfred Weiss (Helmholtz-Zentrum Berlin) und dem Vorsitzenden des Preiskomitees Dr. Manuel Hinterstein (Karlsruher Institut für Technologie) übergeben.