Imaging of Matter
Faszination Wissenschaft
19. Juni 2019

Foto: UHH/CUI, Adler
Warum schwebt die Magnetkugel? Wie justiert man einen Laser? Woher kommen die Schülerinnen und Schüler, die „Light & Schools“ besuchen? Welche Anwendungen stehen hinter der Forschung? Dr. Nina Lemmens, Vorstandsmitglied der Joachim Herz Stiftung und Vorstandsreferentin Katrin Traoré wollten es genau wissen. Zusammen mit Dr. Jörg Maxton-Küchenmeister, Bereichsleiter Naturwissenschaften, haben sie den Exzellenzcluster „CUI: Advanced Imaging of Matter“ besucht, um sich ein Bild über die Forschung und die Arbeit im Schullabor zu machen.
Seit Jahren schon ist die Joachim Herz Stiftung ein wichtiger Partner der Hamburger Physik. Schon im Jahr 2009, als Prof. Klaus Sengstock das Schullabor „Light & Schools“ ins Leben rief, finanzierte die Stiftung einen Teil der Ausstattung und die Stelle des Koordinators. In den vergangenen zehn Jahren nahm das Labor eine beeindruckende Entwicklung: Knapp 2000 Schülerinnen und Schüler von über 40 Partnerschulen werden das Labor allein in diesem Jahr besuchen, um physikalische Phänomene jenseits des regulären Schulunterrichts zu erforschen. Während der gesamten Zeit unterstützte die Stiftung das Schullabor auf verschiedene Arten.
Lemmens, Traoré und Maxton-Küchenmeister interessierten sich besonders für den aktuellen Stand von „Light & Schools“, aber auch für die Forschungseinrichtungen am Campus Bahrenfeld und speziell die Schwerpunkte im Exzellenzcluster, der das Schullabor mit finanziert. „Hamburg mit seinen Lasereinrichtungen ist einzigartig“, sagte Prof. Henry Chapman. Gemeinsam mit Prof. Horst Weller und Prof. Klaus Sengstock stellt er das Sprecher-Team des Clusters. Mehr als 800 wissenschaftliche Publikationen während der Laufzeit des vorherigen Clusters sprechen eine deutliche Sprache. „Würde man den Cluster als Institut bezeichnen, wäre es eines der bedeutendsten auf der Welt“, betont Sengstock.
Zehn Jahre Schullabor im hochkarätigen Umfeld
In diesem Umfeld ist das Schullabor als außerschulischer Lernort angesiedelt. Ein Ort, bei dem sich alles um die „Faszination Wissenschaft“ dreht und der sich kaum von den echten Forschungslaboren im Zentrum für Optische Quantentechnologien (ZOQ) unterscheidet. Das Feedback eines Schülers, er habe sich wie ein richtiger Wissenschaftler gefühlt, erfüllt Bastian Besner mit Stolz. Zusammen mit Dr. Jonas Siegl koordiniert Besner das Programm, die Besuche der Schulklassen und den Einsatz von bis zu 15 Studierenden, die den beiden Physikern zur Seite stehen und dort zum Teil auch ihre Bachelor- oder Master-Arbeiten schreiben.
Für den Stiftungsbesuch haben Besner und Siegl eine Reihe von Experimenten aufgebaut, angefangen vom sogenannten Beamwalk Battle, einem Spiel, bei dem zwei Laser justiert werden müssen, über ein Experiment zum 3D-Kino bis hin zum Projekt „Atome fangen“. Kern dieses Projektes, das auch von der Joachim Hertz Stiftung finanziert wird, sind magneto-opische Fallen, die in fast jedem Experiment am ZOQ zum Einsatz kommen.
Zehn Jahre Hamburger Preis für Theoretische Physik
Zeitgleich mit der Gründung des Schullabors vor zehn Jahren wurde auch der „Hamburger Preis für Theoretische Physik“ ins Leben gerufen, den die Joachim Herz Stiftung bis 2017 erst im Rahmen der Landesexzellenzinitiative und dann gemeinsam mit dem Bundesexzellenzcluster CUI vergeben hat. Sengstock: „Wir haben diesen Preis damals gegründet, weil es schlicht keinen hoch dotierten Preis in der Theoretischen Physik gab.“ War der Preis zunächst auf den Bereich der Photon-Science fokussiert, umfasst er seit dem Jahr 2018 alle Bereiche der Theoretischen Physik und wird von der Stiftung zusammen mit dem Wolfgang Pauli Centre der Universität Hamburg und DESY (WPC) und CUI vergeben.
Der Hamburger Preis für Theoretische Physik 2019 wird anlässlich eines Symposiums am 13. November 2019 im Hamburger Planetarium an Prof. Matthias Troyer verliehen werden.
Text: CUI, Adler